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Newsletter Nr. 9 von Familie Steffen 10/2022
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Liebe Freunde,
nun sind wir bereits wieder seit über einem Monat zurück in Peru. Unser dreimonatiger Heimataufenthalt in der Schweiz war eine durch und durch gesegnete Zeit. Wir haben die Schweiz sehr genossen und konnten viele von euch persönlich treffen und auch alle geplanten Vorträge (und noch mehr) wahrnehmen. Auch die Geburt von unserem dritten Sohn Daniel Levi am 24. Juli verlief problemlos und der Junge entwickelt sich gesund und kräftig. Der Abschied aus der Schweiz Ende August fiel uns deutlich schwerer als noch vor zwei Jahren. Vielleicht war es uns diesmal stärker bewusst, was die Trennung bedeutet. Wir haben uns für mindestens zwei weitere Jahre hier bei Diospi Suyana verpflichtet. |
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Bild: Ankunft in Cusco mit viel Gepäck. |
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Der erste Monat hier in Curahuasi war gleich eine sehr strenge Zeit. Gerade erst angekommen hatten wir Covid. Claudia war mehrere Tage mit Fieber im Bett und auch die Kinder waren krank. Bei mir blieb der Test mehrfach negativ und ich hatte auch praktisch keine Symptome. Daher fing ich normal an zu arbeiten und konnte auch bei der 15 Jahre Jubiläumsfeier von Diospi Suyana die Moderation machen. Nachdem meine Chirurgie-Kollegin Olga Koop am 11. September nun definitiv nach Deutschland zurückgekehrt ist, hatte ich den restlichen September sehr viel zu tun mit ein paar komplizierten und aufwändigen Patienten zusätzlich zum normalen Programm und Notfällen. Vor zwei Wochen musste ich dann wegen starken Schmerzen aufgrund von Nierensteinen zwei Mal auf die Notfallstation, kaum waren die Koliken besser, kamen Durchfälle und eine Erkältung hinzu. Nach einer 3-tägigen Fasten- und Gebetszeit geht es mir wieder deutlich besser, lediglich die Erkältung ist noch am abklingen. Die letzten vier Wochen hatte ich jeweils 15-20 Eingriffe pro Woche, was definitv zu viel war. Ich habe jetzt die kommenden Wochen etwas weniger OPs geplant um mich von den gesundheitlichen Strapazen zu erholen und wieder ganz fit zu werden. |
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Der Junge kam pünktlich! Wir hatten unsere Reisedaten für den Schweiz-Aufenthalt so geplant, dass die Rückreise nach Peru gut einen Monat nach dem Geburtstermin ist. Gott sei Dank, kam unser neues Familienmitglied dann auch nur zwei Tage nach dem berechneten Geburtstermin zur Welt. Die Geburt im Kantonsspital in Liestal verlief gut und Claudia konnte nach zwei Tagen wieder nach Hause kommen. Jetzt haben unsere drei Jungs alle einen eigenen Geburtsort: Samuel in Visp, Nathan in Basel und Daniel in Liestal. Claudias Mutter Marina kam für einen Monat aus Spanien und war uns während den ersten Wochen nach der Geburt eine sehr grosse Hilfe.
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Bild: Unser Dani ist zwei Tage alt und darf nach Hause. Seine Brüder freuen sich sehr über den neuen Spielgefährten. |
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Bild: "Abuelita Marina" nennen unsere Jungs ihre Grossmutter. |
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Zu den neun im Voraus geplanten Vorträgen kamen noch drei hinzu und ich konnte somit insgesamt 11 Vorträge über unsere Arbeit in Peru sowie auch über unsere Lebensgeschichten halten. Es kam dabei zu vielen spannenden Begegnungen mit Altbekannten wie auch neuen Gesichtern. Eine besonders hervorzuhebende neue Bekanntschaft ist das Ehepaar Ueli und Soon Nick. Der Schuldirektor und die Krankenschwester interessieren sich sehr für Diospi Suyana und wollten helfen. Im Gespräch ergab sich, dass Ueli immer wieder Computer von einer grossen Chemiefirma für seine Schule gespendet erhält. Da die Schule in der Schweiz schon genug hat, möchte er die nächste Spende der Diospi Suyana Schule in Peru zukommen lassen. Mit grossem Engagement übernimmt er die Verpackung, Zollabfertigung und den Transport nach Deutschland von über 60 Desktop-PCs. Voraussichtlich Ende Jahr werden diese dann per Container nach Peru kommen und unsere Schule hier um einen Quantensprung in die Zukunft katapultieren. |
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Bild: Ueli und Soon Nick in der Mennonitengemeinde Basel. Eine segensreiche neue Bekanntschaft. |
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Bild: Vortrag in der Chrischona Gemeinde Känerkinden. |
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Im Juni konnten wir eine wunderbare Woche Strandferien in Südfrankreich geniessen. In Gemeinschaft mit unseren Freunden Piet und Olivia Bosshard genossen wir jede Menge Sonne, Strand und gutes Essen. Die Kinder waren mit Wasserrutschbahnen und Glacé natürlich auch glücklich. Nach einem Besuch in der FEG Visp wo wir viele bekannte Gesichter wiedersehen konnten, blieben wir noch eine Woche im sonnigen Wallis. Christine Fuchs stellte uns grosszügigerweise unentgeltlich ihre Ferienwohnung in Unterbäch zur Verfügung. Dort genossen wir die schöne Aussicht aufs Bietschhorn und feines Raclette mit Fendant. An Nathans Geburtstag machten wir einen Ausflug nach Zermatt um dort den schönsten Berg der Welt zu bestaunen. |
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Bild: Beim Sandburgen bauen sind die Jungs happy. |
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Bild: Nathans dritter Geburtstag in Zermatt. |
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Bücherladen "Pan De Vida" |
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Es geht voran mit unserem Projekt. Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, möchte Claudia eine Anlaufstelle für seelsorgerliche Gespräche für Frauen in schwierigen Situationen schaffen. Gleichzeitig möchten wir Bibeln und christliche Literatur unter die Leute bringen. Wir haben nun ein geeignetes Lokal an einer sehr guten Lage gefunden und bereits einen Mietvertrag unterschrieben (ca. CHF 100.- Monatsmiete). Es stehen an die 20 Kisten mit Büchern bereit und mit Mighlena, Evita und Yudith haben wir auch bereits drei Frauen eingestellt um den Laden zu bedienen und die Buchhaltung zu führen. Anfangs dieser Woche sollen die noch fehlenden Möbel kommen und dann planen wir am Samstag 15. Oktober die Eröffnung. Es soll eine Non-Profit Organisation sein und der Bücherverkauf wird die Kosten für Miete und Gehälter voraussichtlich nicht decken können. Wir sind daher noch auf der Suche nach Sponsoren. Dazu werden wir bei der SMG ein speziell dafür vorgesehenes Projektkonto einrichten. |
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Bild: Einzug in das frisch gestrichene Lokal für den Bücherladen. |
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Interview in der SMG-Zeitschrift |
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Im August erschien im SMG-Magazin ein Interview über meine Arbeit als Chirurg in Peru und meine zugrundeliegende Motivation. Man kann den Artikel auch online unter folgendem Link lesen: |
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Ab dem 1. Oktober wurden in der Schweiz die roten und organgen Einzahlungsscheine abgeschafft. Es funktionieren nur noch QR-Einzahlungsscheine. Wir bitten alle unsere Spender welche einen Dauerauftrag eingerichtet haben diesen zu überprüfen und ggfs. mit den Daten des QR-Einzahlungsscheins zu aktualisieren. Von der SMG solltet ihr dazu bereits Infos erhalten haben. Ansonsten hier klicken: https://smg.swiss/de/umstellung-qr-einzahlungsschein Wir wollen an dieser Stelle einmal mehr Danke sagen an alle treuen Spender. Ohne Euch wäre unsere Arbeit hier nicht möglich! |
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In unserem Heimataufenthalt ist uns erneut bewusst geworden, wie krass die Unterschiede zwischen einem Drittweltland und der Schweiz doch sind. Die gepflegte Infrastruktur, das Sicherheitsgefühl, Einkaufen im Migros, schöne Ausflugsziele, Kultur, ein hohes Bildungsniveau, Ruhe und Frieden und so vieles mehr. Hier in Curahuasi ist z.B. Ruhe ein Fremdwort. Die ganze Nacht hindurch hört man die Hunde und Güggel, tagsüber den Verkehrslärm, Hupen, laute Musik oder Lautsprecherdurchsagen. Das Titelbild habe ich im August oberhalb der Täschhütte aufgenommen, der Sonnenuntergang lässt die Weisshorngruppe förmlich in Flammen aufgehen. Der Moment war einzigartig und es schien als würde ein Licht aus einer anderen Welt zu uns in die Dunkelheit durchdringen. Jesus hat von sich gesagt (Joh. 8:12): "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." Dieses Licht aus einer "anderen Welt" wollen wir immer wieder in uns aufnehmen und es in diese Welt hineintragen.
Lichterfüllte Grüsse aus Peru
Eure Familie Steffen |
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- beständige Gesundheit für die ganze Familie
- erfolgreicher Start des Bücherladens
- gutes Zeitmanagement bei der Arbeit im Spital |
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Bild: Unser kleiner Dani ist ein echter Wonneproppen. |
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Bild: Sämi und Nathan sind stolz auf ihren neuen Bruder. |
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Bild: Nathan geht seit ein paar Wochen in den Kindergarten und es gefällt ihm sehr gut dort. |
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Bild: Lukas und Jairo vom Medienzentrum moderieren die 15-Jahresfeier mit hochrangigen Gästen aus Politik und Medien. |
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Bild: Unsere neueste Anschaffung macht die kalten Abende deutlich gemütlicher. |
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Bild: Velofahren auf den Strassen von Curahuasi. Zwei Welten. |
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Bild: Auf dem Spielplatz in Diegten hatten nicht nur die Kinder ihren Spass. |
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Bild: Sämi hat den Schwimmkurs in der Sissacher Badi mit dem Seepferdchen Abzeichen erfolgreich abgeschlossen. |
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Bild: Ein absolutes Highlight: beim Besuch meiner Tante im Emmental durften die Jungs mit dem Elektro-Quad vollgas geben. |
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Bild: Bei heissen Sommertemperaturen wurde der Pool in Grosspapis Garten stark beansprucht. |
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Bild: Nadelhorn (4'327 m.ü.M.) mit Gregor Tschopp im August. |
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Bild: Zweimal gleich durften wir auf der Durchreise ins und vom Wallis bei unseren Freunden Markus und Julianna Rolli in Thun übernachten. Sie haben sechs Jahre bei Diospi Suyana gearbeitet und Markus war schon bei der Gründung dabei. |
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Bild: Der Abschied von unseren Freunden der Familie Bosshard fiel uns besonders schwer. |
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Spenden: Konto: CH92 0900 0000 8004 2881 3 SMG, Industriestrasse 1, 8401 Winterthur Verwendungszweck: Lukas + Claudia Steffen |
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