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Newsletter Nr. 8 von Familie Steffen 05/2022
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Liebe Freunde,
wir sind vor zwei Tagen in der Schweiz angekommen und freuen uns auf die bevorstehenden drei Monate in der Heimat und das Wiedersehen mit Euch. Wir freuen uns auch auf unser drittes Kind, welches im Juli zur Welt kommen soll. Und wir freuen uns darüber, dass wir sehr positiv auf unsere ersten zwei Jahre Einsatz in Peru zurückblicken können. Es gibt noch so viele Dinge an denen wir uns freuen können, aber die grösste Freude von allen ist es Jesus Christus als unseren Retter zu kennen.
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Heimataufenthalt bis 24. August |
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Am Samstagabend kurz vor Mitternacht, sind wir am Flughafen Basel gelandet. Wegen Flugannullierungen mussten wir von Amsterdam noch einen Umweg über London fliegen, um von da aus weiter nach Basel zu kommen. Unsere zwei Jungs haben aber ganz gut durchgehalten und auch Claudia hat in der 33. Schwangerschaftswoche die lange Reise gut überstanden.
Wir werden fast die ganzen drei Monate bei meinem Vater in Diegten wohnen. Während einer Woche im Juni (11.-18.6.) planen wir Ferien in Südfrankreich und die erste Juli-Woche (2.-9.7.) besuchen wir unsere Freunde im Wallis. An folgenden Daten haben wir bereits Vorträge in den Gottesdiensten von verschiedenen Gemeinden geplant. Hier unsere Terminliste:
- Sonntag 05. Juni um 10:30 Uhr: ICF Basel
- Sonntag 05. Juni um 19:00 Uhr: ICF Basel
- Freitag 10. Juni um 19:30 Uhr: Vortrag von Diospi Suyana Gründer Dr. Klaus-Dieter John im ICF Basel (Event von Gabriel und Rahel Maurer, zukünftige Missionare bei Diospi Suyana)
- Sonntag 19. Juni um 10:30 Uhr: ICF Baselland
- Sonntag 19. Juni um 17:00 Uhr: ICF Lörrach
- Sonntag 26. Juni um 10:00 Uhr: Chrischona Känerkinden
- Sonntag 03. Juli um 09:30 Uhr: Freie Evangelische Gemeinde FEG Visp
- Sonntag 10. Juli um 09:45 Uhr: Evangelisch methodistische Kirche EMK Thun
- Samstag 16. Juli um 18:00 Uhr: Mennonitengemeinde Basel Holee
- Sonntag 17. Juli um 10:00 Uhr: Reformierte Kirche Diegten
Wir würden uns sehr freuen euch an einem dieser Termine anzutreffen. Wir sind auch bereit noch weitere Termine anzunehmen und kommen natürlich gerne auch einfach für einen Besuch oder einen "Privat-Vortrag" zu Euch nach Hause.
Der voraussichtliche Geburtstermin ist am 22. Juli. Wir freuen uns, dass Claudias Mutter aus Spanien anreisen kann um uns vom 16. Juli bis 13. August während vier Wochen unterstützen kann. Am 24. August ist dann unser Rückflug nach Peru geplant.
Ich würde während der Zeit in der Schweiz gerne auch noch die eine oder andere Bergtour machen. Falls also jemand Zeit und Lust hat mit mir einen Berg zu besteigen bitte melden!
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Pünktlich zu Weihnachten hat uns mein Vater für gut drei Wochen besucht und wir hatten eine schöne Zeit mit dem "Grosspapi". Wir haben über Neujahr zusammen eine Rundreise durch Südperu gemacht und dabei das heilige Tal der Inkas (Urubamba), den Titicaca-See, Arequipa (zweitgrösste Stadt in Peru) und auch noch ein bisschen Strand besucht. |
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Bild: Auf dem Strassenpass welcher die Grenze zwischen den Bundesstaaten Cusco und Puno markiert. |
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Bild: Pralle Sonne am Lago Titicaca auf über 3'800 m.ü.M. |
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Seit Claudia nicht mehr an der Schule tätig ist, habe ich mein Pensum seit Anfang Januar auf "100%" aufgestockt und die letzten Monate relativ viel operiert. An den meisten Tagen hatte ich drei geplante Eingriffe und manchmal kam dann noch ein Notfall hinzu. Die Sprechstunde läuft dann jeweils nebenbei respektive zwischen den Operationen. Im Februar ist meine Kollegin Olga Koop für drei Monate nach Deutschland und so habe ich von ihr die Allgemein-/Viszeralchirurgie übernommen und die Unfallchirurgie komplett an meinen Kollegen Fritz Meiswinkel abgegeben. Fritz und ich waren während diesen drei Monaten beide ziemlich gut ausgelastet. Eine Woche vor unserer Abreise in die Schweiz ist Olga zurückgekommen und hat die Allgemein-/Viszeralchirurgie für die Zeit meiner Abwesenheit nochmal übernommen. Im September wird sie dann Curahuasi voraussichtlich definitiv verlassen. Die meiste Zeit hatten wir auch einen "Residente", also einen Assistenzarzt zur Facharztausbildung da. Diese kommen aus verschiedenen Regionen Perus für jeweils eine einmonatige Rotation zu uns. Einerseits nehmen sie einem natürlich Arbeit ab z.B. Papierkram und nächtliche Anrufe wegen Kleinigkeiten, andererseits erwarten sie natürlich auch praktische Ausbildung, d.h. konkret, dass ich ihnen Operationen assistiere. Dies erfordert manchmal etwas mehr Zeit und auch Geduld. Ich tue es aber eigtentlich gerne, da ich dadurch auch einen längerfristigen Beitrag ans peruanische Gesundheitssystem leisten kann. Die meisten sind in ihrer operativen Ausbildung noch nicht so weit, obwohl sie alle schon im letzten Jahr ihrer dreijährigen Facharztausbildung für Allgemeinchirurgie sind. Vor allem in der Laparoskopie, also der Technik der minimalinvasiven Bauchhöhlen-Spiegelung zur Operation von z.B. Gallenblase, Hernien oder Blinddarm, sind die meisten noch eher Anfänger. Dies liegt daran, dass in vielen öffentlichen Spitälern die Laparoskopie nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Ich assistiere ihnen die einfachen laparoskopischen Gallenblasen- und Blinddarmentfernungen und es ist jeweils schön am Ende des Monats ihre Fortschritte zu sehen. |
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Bild: Eine Assistenzärztin aus Puno (2. v.l.) bei einer laparoskopische Blinddarmentfernung. |
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Bild: Drainage einer grossen Eiteransammlung in der Leber (ultraschallgesteuerte Punktion). |
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Claudias Herz für die Frauen in Curahuasi |
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Dass Claudia jetzt nicht mehr an der Schule beschäftigt ist, gibt ihr Zeit sich verschiedenen anderen Herzensangelegenheiten zu widmen. Nebst Sonntagsschule für die Kinder in der Quechua-Gemeinde (Asambleas de Dios) die wir besuchen und dem Verteilen von christlicher Literatur hat sie und zwei andere Frauen aus ihrem Gebetskreis es auf dem Herzen eine Anlaufstelle für alleinerziehende Mütter in schwierigen Situationen und missbrauchte Frauen in Curahuasi zu schaffen. Sie wollen nach unserer Rückkehr nach Peru ein Lokal mieten wo seelsorgerische Gespräche und gemeinsames Gebet mit den Frauen möglich sein soll. Die Not ist gross, wir erfahren immer wieder haarsträubende Geschichten von sexuellem Missbrauch und Gewalt an Frauen und Mädchen. Meist geschieht dies innerhalb der Grossfamilie, denn viele Kinder und junge Frauen müssen auf engem Raum relativ schutzlos mit Onkeln und Tanten und Cousins zusammenleben. Hinzu kommt der weit verbreitete Alkoholismus. Leider gehört es zum Alltagsbild schwer Betrunkene auf der Strasse zu sehen. |
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Bild: Sonntagsschule im Obergeschoss der Gemeinde. |
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Bild: Eine Frau verkauft Chicha (vergorenes Maisgetränk) in Curahuasi. |
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Neue TV-Doku über Diospi Suyana auf SWR |
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Anfang des Jahres war ein Filmteam des deutschen TV-Senders SWR in Curahuasi. Es kam dabei eine tolle Doku heraus, welche unser Alltagsleben in Curahuasi ganz gut darstellt. Ihr könnt den 45-minütigen Film unter folgendem Link anschauen: |
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Verfilmte Patientengeschichte |
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Mein Kollege Benjamin Zeier hat über einen Patienten, welchen wir gemeinsam behandelt haben einen knapp 20-minütigen Film gemacht. Unter folgendem Link könnt ihr die Kurzreportage anschauen, die einen eindrücklichen Einblick in das Leben eines unserer Patienten gibt: |
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An einem Sonntagmorgen im März, wir sassen gerade beim Frühstück, knallt es im Obergeschoss. Als wir hochgehen sehen wir eine eingeworfene Fensterscheibe in unserem Schlafzimmer. Auf dem Nachbarsgrundstück niemand zu sehen. Waren es nur spielende Kinder mit ihrer Steinschleuder oder war es vielleicht doch jemand der etwas gegen uns oder generell gegen die Ausländer von Diospi Suyana hat? Es gibt im Dorf einige Einwohner, die den weissen Ausländern schlecht gesinnt sind. Es gibt z.B. Gerüchte, dass wir den Leuten bei den Operationen Organe entnehmen um diese dann zu verkaufen oder dass gar ganze Patienten verschwinden. Tiefsitzendes Misstrauen ist ein fester Bestandteil der Kultur in Peru und für uns aus westlichen Kulturen ist es nicht einfach damit umzugehen. |
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Bild: Eingeworfene Fensterscheibe in unserem Schlafzimmer. |
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Wir haben jetzt 23 Monate in Peru gelebt und freuen uns darüber, dass wir im Grossen und Ganzen mit sehr vielen positiven Gefühlen auf diese Zeit zurück schauen dürfen. Das Leben in einem Entwicklungsland ist rein statistisch gesehen mit höheren Risiken verbunden als das Leben in der Schweiz. Uns ist dies sehr wohl bewusst und auch, dass wir unsere Kinder ebenso höheren Risiken aussetzen das ist uns auch klar. Und hier kommt wieder unser Glauben ins Spiel. Wir glauben weiterhin, dass Gott uns zu diesem Dienst an den Armen berufen hat und wir sind davon überzeugt, dass sich unsere Bereitschaft, die damit verbundenen Risiken einzugehen, lohnt. Denn es gibt genug Schlimmes und Trauriges in der Welt wo niemand hinschaut oder erst recht niemand hingeht. Wir erleben es regelmässig, dass unsere Arbeit bei Diospi Suyana im Leben von vielen Quechuas ein echter Lichtblick und eine Hoffnung für sie ist, weil sonst niemand ihre Armut und ihr Leiden sieht, geschweige denn hingeht und hilft. Wir danken Gott, dass wir in den zwei Jahren keine Unfälle hatten und auch von schwereren Krankheiten verschont blieben, respektive diese gut überstanden haben (Typhus). Auch dass unsere Kinder gesund sind und sich in dem mehrsprachigen und multikulturellen Umfeld sehr gut entwickeln. Wir sehen viel Segen und Bewahrung von Gott in unserem Leben und sind dankbar für die Möglichkeit an so einem aussergewöhnlichen Projekt wie Diospi Suyana mitzuarbeiten.
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Wir freuen uns darauf euch an den obengenannten Terminen zu sehen und am liebsten wollen wir uns natürlich auch mit euch persönlich treffen. Falls ihr Zeit habt uns in Diegten zu besuchen oder uns zu euch nach Hause einzuladen, dann schreibt uns doch am einfachsten per Mail oder Whatsapp. Telefonisch sind wir auf unseren alten CH-Nummern erreichbar:
Lukas: 079 573 70 53
Claudia: 079 899 54 90
Also hoffentlich bis bald! Seid gegrüsst
Eure Familie Steffen
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Wie immer noch ein paar Fotos |
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Bild: Feiner Butterzopf zum z'Morge an Claudias Geburtstag. |
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Bild: Sonntagsausfahrt zu einer kleinen Lagune oberhalb von Curahuasi auf ca. 4'200 m.ü.M. |
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Bild: Die Jungs Hand in Hand mit ihrem Grosspapi beim Einkaufen auf dem wöchentlichen Dorf-Markt hier in Curahuasi. |
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Bild: Die prekäre Wohnsituation der Waisenkinder die wir immer wieder besuchen. |
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Bild: Der Pool in Lucmos etwas ausserhalb von Curahuasi hat nach 2 Jahren endlich wieder geöffnet. Claudia spielt Wasserball mit einheimischen Kindern. Im Neoprenanzug, denn das Wasser ist kalt. |
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Bild: Samuel hat sich zu seinem 5. Geburtstagsfest Pferdereiten gewünscht. |
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Bild: Nachbarin Ella und unsere Cowboys. |
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Bild: Beim Mittagessen klingelt mein Telefon. Hauseinsturz auf einer Baustelle in der Nachbarschaft mit drei Verschütteten. Alle drei haben wir notfallmässig bei Diospi behandelt, zwei Schwerverletzte mussten wir in die Neurochirurgie nach Abancay verlegen. Einer hat es nicht überlebt. |
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Bild: Immer wieder gibt es Streiks mit Strassenblockaden so wie z.B. hier mitten in Curahuasi mit brennenden Autoreifen. |
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Bild: Papa durfte wieder mal Bergsteigen gehen. Hier mit Matthias Rehder, Jens Hassfeld und Tobias Lächele (v.l.n.r.) auf dem Yayamari 6'049 m.ü.M. |
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Bild: Grosse Oster-Feier mit Vorführungen von allen Klassen der Diospi-Suyana Schule im Amphitheater des Spitals unter dem Motto Johannes 11 Vers 25. |
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Johannes 11:25-26: Darauf erwiderte ihr Jesus: »Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?« |
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Spenden: Konto: CH92 0900 0000 8004 2881 3 SMG, Industriestrasse 1, 8401 Winterthur Verwendungszweck: Lukas + Claudia Steffen |
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