Newsletter Nr. 5 von Familie Steffen 11/2020
Projekt Hausbau

Liebe Freunde,

wie viele von Euch wissen, konnten wir bereits im Jahr 2015 ein Grundstück hier in Curahuasi, ganz in der Nähe der Diospi Suyana Schule, erwerben. Claudia und ich hatten damals während zwei Monaten bei Diospi mitgearbeitet und wir hatten schon damals die Vision, hier einmal ein Haus zu bauen. Es soll ein Haus für Missionare sein und so ist es unser Traum, dass es nach uns für viele weitere Diospi Suyana Mitarbeiter zum Segen werden darf. Das Bild oben zeigt eine 3D-Simulation des aktuellen Bauplans, welchen ich mit einer Gratis-Software in den letzten Wochen geplant habe.

BildUnser Grundstück (rot markiert) misst 500m² und ist Teil von einem umzäunten Areal, welches grösstenteils dem Kinderhilfswerk ALMA gehört.

Nachdem wir vor rund einem Dreivierteljahr hier ankamen, waren wir uns gar nicht mehr sicher, ob wir hier wirklich ein Haus bauen sollten. Wir hatten beide viel zu tun bei der Arbeit und zu Hause noch zwei kleine Kinder. Wir sind ja hierher gekommen um in der Klinik und der Schule tatkräftig mitzuhelfen und nicht zum Häuserbauen. Doch dann erreichte uns die Info, dass ab Juni/Juli 2021 ein zweiter Unfallchirurg herkommen würde. Dies würde für mich eine grosse Entlastung bedeuten, zumindest für 9 Monate bis zum März 2022, denn dann geht möglicherweise meine allgemeinchirurgische Kollegin zurück nach Deutschland. Und 9 Monate passen doch gut für einen Hausbau. Der Unfallchirurg Fritz Meiswinkel ist im Januar auch schon mit seiner 5-köpfigen Familie in Peru gelandet und lernt gerade fleissig Spanisch. 

Bild: Unser Grundstück von der kleinen Privatstrasse aus gesehen. Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüsse haben wir bereits vor 6 Jahren installieren lassen. 

Für genügend zeitlichen Freiraum für einen Hausbau wäre also gesorgt. Aber wer hilft uns dabei? Wir brauchen einen zuverlässigen Baumeister. Und leider gibt es da ein grosses Risiko, dass man hier als Ausländer teuer übers Ohr gehauen wird. Im Februar erzählte mir der langjährige Gynäkologe Jens Hassfeld von einem russischen Architekten der schöne Häuser baut, der sei auch zuverlässig und bietet das ganze auch noch zum Pauschalpreis. Ich wollte diesen Baumeister namens Andrey also mal anrufen, doch dazu kam es gar nicht. Er tauchte nämlich bereits ein paar Tage später in meinem Sprechzimmer auf. Eine alte Frau hat das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt und ihn mit ihrem Auto gegen einen Baum eingeklemmt. Doch der zwei Meter grosse Russe hat zum Glück nur leichte Verletzungen davongetragen. Wir trafen uns ein paar Mal nach der Arbeit und besprachen unsere Baupläne. Er sagte, dass er bereits im Mai anfangen könnte und mit unserer Preisvorstellung von umgerechnet ca. 50'000.- Schweizer Franken war er auch einverstanden. Das Grundstück, die Bodenarbeiten und die Anschlüsse (Total CHF 19'000), haben wir damals aus privaten Ersparnissen bezahlt. Beim Hausbau hoffen wir nun, dass wir zumindest einen Teil auch aus Spenden finanzieren können, da wir das Haus langfristig einmal auch nachfolgenden Diospi-Suyana Mitarbeitern zur Verfügung stellen wollen. Falls ihr uns also mit einer Spende beim Hausbau unterstützen möchtet, würden wir uns natürlich riesig darüber freuen! Ihr könnt uns in diesem Fall gerne etwas auf unser Konto (s.u.) überweisen.

Reise nach Kolumbien

Im Januar konnten wir für 4 Wochen nach Kolumbien reisen um dort Claudias Familie zu besuchen und Ferien zu machen. Wir wollten dies ja bereits bei unserer Ausreise machen, das war jedoch wegen der Pandemie nicht möglich. Die Reisebeschränkungen haben sich inzwischen aber etwas gelockert uns so nutzten wir die Gunst der Stunde. Natürlich mussten wir alle negative Tests und einen Haufen Migrations-Registrierungen sowie Gesundheitsdeklarationen vorweisen. Es ging aber alles glatt und wir konnten in Kolumbien sogar eine Rundreise mit einem VW-Bus machen. Wir machten diese Reise zusammen mit unseren Freunden Didi und Miriam und ihren zwei Mädchen Mila und Sefina (mein "Göttimeitli"). Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen mit vielen bleibenden Eindrücken.

Bericht von Claudia

Wie im letzten Newsletter kommt auch hier wieder ein Bericht von Claudia:

"Hallo liebe Freunde, es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht, es sind schon fast 9 Monate, seit wir unser Abenteuer als Missionarsfamilie in Peru begonnen haben. Wir haben das Jahr 2021 mit etwas Urlaub gestartet und zwar sind wir für 4 Wochen nach Kolumbien gereist. Trotz der Einschränkungen wegen der Pandemie, hatten wir eine schöne Zeit, in der wir meine Familie besuchen und ihnen unseren kleinen Nathan vorstellen konnten, den sie noch nicht kannten. Ich danke Gott so sehr, dass er mir das Geschenk gemacht hat, meine Familie wieder zu sehen. Wir hatten auch Zeit zum Reisen und ich konnte zwei neue Regionen meines Lands kennenlernen: Boyacá und die Stadt Salento in Quindío. Es war wirklich schön, nachdem ich nun 8 Jahre außerhalb meines Landes gelebt habe, sich wieder zu Hause zu fühlen, zurückzukommen und meine Sprache zu hören, die Kultur und die Witze zu verstehen, die Orte zu sehen, an denen ich aufgewachsen bin und mich an so viele Zeiten zu erinnern, die ich dort erlebt hatte. Und auch das köstliche Essen in meinem schönen Kolumbien zu genießen, all das ist unbeschreiblich. 

Als wir Anfang Februar nach Peru zurückkehrten, nahmen wir unsere Arbeit wieder auf, die Lehrer begannen mit einem intensiven Monat mit Weiterbildungen und Vorbereitungen für das Schuljahr 2021, welches hier im März begonnen hat. Dieses Jahr werde ich weiterhin die Gruppe der Kindergärtnerinnen leiten. Wir sind ein Team von insgeesamt 7 Lehrern aus Kolumbien, Peru und Deutschland. Ein Team, das mit Leidenschaft Gott in der Bildung dient, herausgefordert, ein Schulprogramm inmitten dieser Pandemie anzubieten. Im letzten Jahr wurden in Peru mehr als 2.000 Privatschulen aufgrund von Forderungen der Regierung und auch aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation geschlossen. Es ist wirklich unglaublich, dass wir es als private Bildungseinrichtung mitten in den Bergen und in einem so ungünstigen Umfeld, geschafft haben unseren Frontalunterricht komplett auf einen virtuellen Unterricht umzustellen. Dank dem Patenprogramm konnten auch über 110 Schülern aus sehr armen Familien eine Bildung erhalten. Ohne Zweifel können wir trotz der Herausforderungen des Jahres 2020 sagen, dass Gott sich Minute für Minute um dieses Projekt gekümmert hat. Im Jahr 2021 begannen wir mit mehreren neuen Lehrern, daher war der Monat Februar ein Monat harter Arbeit mit vielen Stunden an Workshops, Planung und Vorbereitungen mit dem Ziel, ein gutes Lehrerteam für alle drei Stufen Kindergarten, Grundschule und Mittelstufe zu bilden. 

Unser Samuel ist am 12. März 4 Jahre alt geworden und ist jetzt im Kindergarten. Er hatte auch eine erste Sportstunde draussen im Freien und ich als Mutter war so aufgeregt, diesen neuen Abschnitt mit ihm zu erleben. Nathan wächst kräftig weiter und überrascht uns jeden Tag mit seinem witzigen und abenteuerlustigen Geist. Außerdem ist er ein sehr süßer und fröhlicher Junge.

Ich bin mir so sicher, dass Bildung ein Schlüssel ist, um die Gesellschaft zu verändern, und deshalb liebe ich es, meine Kraft und meine Zeit zu investieren, um hier in Curahuasi zu dienen. Mein Wunsch ist es, dass die Lehrer, für die ich verantwortlich bin, Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, und ich möchte ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, die sie benötigen, um ihre Arbeit exzellent zu erledigen. Im Laufe des Jahres plane ich verschiedene Trainingsworkshops und ich möchte auch ein Projekt starten, um neue Laptops anzuschaffen, da viele der Lehrer an der Schule keinen Laptop haben. Die Schule stellt ihnen Computer zur Verfügung, aber diese wurden bereits vor einigen Jahren gespendet, und sind daher schon alt und funktionieren nicht gut oder sind sehr langsam. Falls jemand einen noch gut funktionierenden Laptop hat und diesen nicht mehr braucht, bitte nicht zögern mir Bescheid zu geben... Hier in Curahuasi wäre dieser Laptop eine Antwort auf die Gebete der Lehrer!

Wir haben dieses Schuljahr mit Online Live-Unterricht über Zoom-Meetings gestartet. Dazu braucht man eine gute Internetverbindung, was bisher hier ein grosses Problem war. Wir sehen es als ein Wunder an, dass die Schule nun pünktlich zum Schuljahresbeginn an ein Glasfasernetz angeschlossen werden konnte.

Zum Abschluss möchte ich ein Wort mit euch teilen, das Gott uns als Lehrerteam gegeben hat:  Der HERR spricht: "Ich will dich unterweisen, ich will dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dir Ratschläge geben und über dich wachen." (Psalm 32:8) Unser guter Vater kennt die Zeiten und seine Führung wird immer mit uns sein. Der Lehrer der Lehrer wird uns sehr gut unterrichten. Nur Mut!"

Bild: Samuels vierter Geburtstag am 12. März.

Bilder: Kinder die weiter entfernt wohnen und zu Hause kein (gutes) Internet haben, können sich in lokalen Kirchgemeinden mit dem Zoom-Unterricht verbinden.

Bild: Glasfaser-Netz wird vor der Schule installiert.

Bild: Ccoccha - ein schönes kleines Dörfchen oberhalb von Curahuasi.

Bild: Mit den Jungs auf dem Hausberg.

Spenden für Lebensunterhalt:
Konto-Nr.: CH92 0900 0000 8004 2881 3
SMG, Industriestrasse 1, 8401 Winterthur
Verwendungszweck: Lukas + Claudia Steffen

Spenden für den Hausbau:
Konto-Nr.: CH24 8080 8007 1379 7039 1
Lukas Steffen, Zälghagweg 80, 4457 Diegten


Wir danken Euch von ganzem Herzen für jede Unterstützung und jedes Gebet! Ohne Euch wäre unsere Arbeit hier nicht möglich! Möge Gott Euch segnen und behüten!

Viele liebe Grüsse aus Peru
Eure Familie Steffen

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